· 

ADHS - verkannte Genies

Tom hat die Diagnose ADHS bekommen und es droht ihm ein Schulwechsel. Er sei nicht tragbar. In der Beratungspraxis erkundet er gleich alle Sachen. Ohne zu fragen nimmt er gleich, was ihm gefällt, spielt damit, holt weitere Sachen dazu. Was passiert da gerade?

Tom ist neugierig, möchte gleich erfahren, was es in meiner Praxis gibt. Für ihn gibt es keine Regeln nur entdecken. Ich mache mit ihm einen einfachen Test, auf den er sich nur einlässt, wenn er danach spielen darf. Also, es gibt einen Deal. Beim Test ist erkenntlich, dass seine Augen nicht lange fokussieren können. Zudem ist er ein MIschformer. Beim Schreiben braucht er sehr viel Kraft. Die liegende Acht kann er nicht zeichnen. Bei der vorgemalten liegenden Acht, kann er den Schnittpunkt nicht überkreuzen und umgeht ihn.

Mit diesen Beobachtungen zeigt es, Tom kann sich gar nicht anders verhalten, da einige Blockaden ihn daran hindern.

Tom darf nun spielen. Danach starten wir mit den Übungen. Er macht die körperliche Erfahrung von Neugier und Rückzug. Das heisst, wir trainieren jetzt nicht, dass er nicht mehr neugierig sein darf und er den Rückzug lernen muss, sondern, dass er beides darf. So bekommt er eine Auswahl und ist nicht mehr im Muss. Wir machen weiter und arbeiten mit seiner Körperkraft. Jetzt ist er ja ständig im Loslegen und hält das Innehalten, Abwarten nicht aus. Auch hier geht die Übung wieder über den Körper. Nach dieser Übung wird er schon etwas ruhiger.

Am Schluss der Beratung bekommt Tom Aufgaben für zu Hause. Das ist z.B. die liegende Acht zeichnen, die spielerischen Übungen die wir gemacht haben, die er während 2 Wochen regelmässig machen soll. Zeitpunkt spielt keine Rolle. Diese Übungen helfen die Blockaden aufzulösen und die neue Vernetzung im Gehirn zu festigen.

Nach 2 Wochen schauen wir, was sich verändert hat. Ein weiteres Thema werden sicher noch seine Augen sein.

Laufen die Augen nicht "rund", dann muss der Körper mit Bewegung diese Blockade ausgleichen. Darum ist für Tom stillsitzen ganz schwierig. Aber auch das, kann man mit verschiedenen Übungen lösen.